Elektrosmog am Arbeitsplatz

Berufe mit hoher Elektrosmogbelastung: Menschen, die viel Arbeitszeit in Kraftfahrzeugen verbringen, z.B. LKW-Fahrer, Busfahrer, Taxifahrer, Paketzusteller und Außendienstmitarbeiter

In unserer Grafik über die Elektrosmog-Belastung in verschiedenen Umgebungen des Alltags sehen Sie, dass der PKW besonders belastet ist. Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel zum Thema Elektrosmog im PKW. Menschen, die von Berufs wegen viel Zeit im PKW verbringen müssen, wie z.B. Taxifahrer, Vertreter, Außendienstmitarbeiter etc., sind daher besonders betroffen. Meist noch stärker fällt die Belastung in großen Kraftfahrzeugen wie Transportern oder LKWs aus.

Ein LKW-Fahrer im Einsatz Ein LKW-Fahrer im Einsatz.

LKWs sind heute mit Elektronik vollgestopft. Zum einen gibt es die sog. Telematiksysteme, womit man Systeme bezeichnet, die mit Gegenstellen außerhalb des Fahrzeugs funkbasiert Daten austauschen. Zu diesen gehören Mautsysteme, häufig sind in einem LKW gleich mehrere davon verbaut, da es unterschiedliche Mautsysteme in verschiedenen Ländern gibt. Außerdem werden über das Mobilfunknetz kontinuierlich Daten aus dem LKW an die Spedition übermittelt. Dazu gehören Positionsdaten, Informationen über den Fahrstil, die Fahrsicherheit (Ist der Fahrer angeschnallt? Hat er Fahrassistenzsysteme deaktiviert?), digitales Fahrtenbuch und mehr. Umgekehrt gibt es auch einen mobilfunkbasierten Rückkanal von der Spedition ins Fahrzeug, womit z.B. Fahrtrouten oder An- und Abladestellen aktualisiert werden können.

Elektrosmog durch Navigationsgeräte (auch im privaten PKW):
Aufklärung von Missverständnissen

Beim Thema Navigationsgerät kommt es oft zu Missverständnissen, was die Strahlungsbelastung anbelangt. Diese kann von Null bis zu sehr stark (deutlich stärker als bei einem Mobiltelefon) variieren. Grundsätzlich bedeutet eine Positionsbestimmung via GPS (bzw. via Galileo oder Glonass, den beiden Systemen von EU bzw. Russland) keine Zusatzbelastung für Sie. Navigationsgeräte strahlen nicht aktiv, sondern empfangen lediglich Zeitsignale von Satelliten, aus deren Differenz sie Ihre Position errechnen. Die Belastung durch das GPS-Funksignal auf der Erdoberfläche ist also unabhängig davon, ob Sie ein Navi verwenden, oder nicht, und extrem gering.

Navigationsgerät im Auto

Nun wurden aber über die Jahre viele Navigationsgeräte aufgerüstet. Diese sog. „Live-Navigationsgeräte“ empfangen nicht bloß passiv Navigationssignale, sondern senden und empfangen aktiv über das Mobilfunknetz Daten. So kann z.B. ein Verkehrsleitsystem aus den versandten Daten ermitteln, dass es einen Stau gibt, nämlich wenn im Staugebiet viele Fahrzeuge sich kaum bewegen. Diese Information kann es wiederum anderen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stellen.

Wichtig: Wenn Ihr Navi nicht selbst Daten versendet, sondern lediglich über das weitverbreitete TMC-System (hier werden die Daten kodiert über UKW-Radio versandt) empfängt, belastet es sie auch nicht mit Hochfrequenzstrahlung. Also: Verwenden Sie kein „Live-Navi“, und wenn Sie schon eines haben bzw. es im Fahrzeug vorinstalliert war, schalten Sie die „Live-Funktion“ ab. Dies sollte aufgrund der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) bei allen Neugeräten möglich sein. Dieser Hinweis gilt natürlich nicht nur für LKW-Fahrer, sondern auch für Fahrer von PKWs bzw. Transportern (z.B. Paketzusteller), die ein Navigationsgerät benutzen.

Berufe mit hoher Elektrosmogbelastung:
Köche und Küchenpersonal

Die meisten von Ihnen werden sich nun wundern, was diese Berufsgruppe in unserer Liste zu suchen hat. Der Grund ist einerseits die hohe niederfrequente Belastung durch konventionelle Elektroherde. Diese Belastung haben Sie natürlich auch, wenn Sie selbst zuhause am Herd stehen. Ein Koch ist den Feldern aber den ganzen Arbeitstag lang ausgesetzt und in einer Großküche sind gleichzeitig meist erheblich mehr Herdplatten in Betrieb als in einer Privatküche. Im Falle von Induktionsherden kommt andererseits eine hohe höherfrequente Magnetfeldbelastung hinzu. Diese Herde werden leider nicht nur in Privathaushalten immer häufiger eingesetzt, sondern auch in der Gastronomie aufgrund von Stromkosten- und Kochzeitreduktion.

Koch in Küche

Die Magnetfelder des Induktionsherdes sind nicht nur auf die Herdplatte bzw. den zu erhitzenden Topf beschränkt, sondern treten auch in die Umgebung aus. Diese sehr starken Magnetfelder dringen dabei besonders in Hüft- und Bauchraum ein, weswegen Schwangere keine Induktionsherde verwenden dürfen. Sollten Sie schon (aus Unwissen über die Gefahren) einen Induktionsherd zuhause haben, dann ersetzen Sie diesen schnellstmöglich durch einen herkömmlichen Herd, der auf die altbekannte Art und Weise mit Heizschlangen arbeitet. Wenn Sie sich keinen neuen Herd leisten können oder wollen, stellen Sie sich nur wenn unbedingt notwendig direkt vor den Herd.

Wann immer möglich halten Sie zumindest seitlich versetzten Abstand vom Herd (glauben Sie uns, man kann auch so gut kochen, wir haben es ausprobiert). Ganz wichtig: während bei Ihnen als Erwachsenem die Felder „bloß“ Geschlechtsteile und Bauchraum durchdringen, stehen Kinder meist direkt mit dem Kopf auf Kochplattenhöhe vor dem Herd. Achten Sie daher darauf, dass Kinder sich nur kurz vor einem Induktionsherd und auch nur kurz vor einem herkömmlichen Herd aufhalten. Auch letzterer erzeugt Magnetfelder, und zwar im niederfrequenten Bereich. Zurück zu Koch und Küchenpersonal: Natürlich kann man sich in diesem Beruf den Herd nicht aussuchen. Man muss leider mit dem Arbeitsgerät arbeiten, das einem der Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Zudem ist zu beobachten, dass bei Neueinrichtungen von Küchen (egal ob im privaten oder gewerblichen Bereich) von Küchenlieferanten heutzutage sehr häufig zu Induktionsherden geraten wird. Wir glauben, dass dies deswegen geschieht, weil bei Induktionsherden die Gewinnmargen für Handel und Hersteller höher sind.

Berufe mit hoher Elektrosmogbelastung:
Mitarbeiter im Hotelgewerbe

Hotelmitarbeiter haben sich schon einige Male an uns gewandt. Das Problem im Hotel liegt vor allem in der hochfrequenten Belastung durch Hotel-WLAN und Smartphones der Gäste. Die Belastung liegt vor allem bei Mitarbeitern an der Rezeption, da sich oft in diesem Bereich einer (von meist mehreren) WLAN-Routern befindet. Meist sind auch die Computer an der Rezeption drahtlos verbunden. Zudem ist die Dichte an Gästen (mit ihren Mobiltelefonen) im Bereich von Rezeption und Lobby verglichen mit anderen Bereichen im Hotel sehr hoch.

Hotelgäste stehen an Hotelrezeption

Besonders problematisch ist dies, wenn man an der Rezeption arbeitet und gleichzeitig elektrosensibel ist. Wir erinnern uns noch gut an einen Kunden aus Südtirol, dem der stationäre Harmonisierer (zum damaligen Zeitpunkt gab es noch kein mobiles Gerät) sehr gut helfen konnte. Sein Problem war, dass er nicht bloß an der Rezeption arbeitete, wo sich auch der WLAN-Router für das Hotel befand. Zusätzlich musste er auch die Nacht im Hotel verbringen, da die Logis in der Bezahlung inbegriffen war. Den Router nachts auszumachen war unmöglich, denn er erzählte uns, dass die erste Frage bei telefonischen Buchungen für gewöhnlich lautet: „Haben Sie WLAN?“ Wie wichtig eine gute Datenverbindung heutzutage für die Hotellerie geworden ist, sieht man an einer anderen Anekdote, die uns von einer Kundin, die in einem Hotel auf der Schwäbischen Alb arbeitet, in Erinnerung ist: Ein japanisches Ehepaar verließ kurz nach Anreise das Hotel gleich wieder, weil dort der Handy-Empfang so schlecht war.

Literatur:

[1] Sagar, S., et. al. (2017). Radiofrequency electromagnetic field exposure in everyday microenvironments in Europe: A systematic literature review. Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology, 28(2), 147-160.

„Elektrosmog am Arbeitsplatz“ als pdf-Datei:

Ein Busfahrer lenkt einen Bus

Busfahrer haben besonders hohe Belastung. Grund sind die vielen zusätzlichen Strahlungsquellen in Form der Smartphones der Fahrgäste. Dieser Faktor fällt bei LKW- und Paketdienstfahrern weg. Taxifahrer haben zwar viel weniger Fahrgäste im Fahrzeug als ein Busfahrer, diese haben allerding einen meist deutlich geringeren Abstand zum Fahrer.

Schwangere Frau kocht am Induktionsherd

Wenn Sie schwanger sind oder werden wollen, meiden Sie auf jeden Fall Induktionsherde. Die hochfrequenten Felder dieser Herde dringen tief in den Bauchraum ein und erfassen auch die Geschlechtsorgane bzw. den Embryo. Sie als Privatperson können sich aussuchen, welchen Herd Sie benutzen wollen. Küchenpersonal kann das meist nicht und verbringt noch dazu den ganzen Arbeitstag in der Nähe von Herden.

Ein Induktionskochfeld

Induktionsherde werden in Küchen immer beliebter. Grund dafür sind schnelle Erwärmung und Energieersparnis gegenüber herkömmlichen Herden. In Einrichtungshäusern und Elektromärkten wird beim Kauf von neuen Küchen heute meist zu Induktionsherden geraten, auch in der Gastronomie werden die Herde immer beliebter. Das Problem ist die starke hochfrequente Belastung durch die Herde, die beim herkömmlichen Heizschlangen-betriebenen Herd nicht auftreten. Wir raten Ihnen daher sehr zu einem ganz normalen Elektroherd, ob mit Ceranfeld oder nicht spielt für die Elektrosmogbelastung keine Rolle. In Hinblick auf Elektrosmog ist natürlich der Gasherd am besten (und viele meinen, dass damit auch die besten Speisen gelingen). Leider ist dieser für die meisten Menschen aus praktischen Gründen keine Option.

Ein kleines Kind steht am Herd.

Egal ob herkömmlicher Herd oder Induktionsherd: Kinder sind besonders gefährdet. Der Grund liegt darin, dass sie, abgesehen vom Faktum, dass sich ihr Körper noch in der Entwicklungsphase befindet, i.d.R. weniger Abstand zwischen Kopf und Herdplatten haben als Erwachsene. Beim Kind im Bild können die elektromagnetischen Felder gut in das Hirn eindringen und dort Schaden anrichten. Die Gefahr ist nicht nur auf Induktionsherde beschränkt. Auch den hohen niederfrequentenn Feldern eines herkömmlichen Elektroherds sollen Kinder nicht ausgesetzt sein. Sorgen Sie daher dafür, dass Ihre Kinder nicht längere Zeit neben dem Herd stehen.